Japanische Tischregeln und Sitten

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Das beliebte Soul-Food Sushi findet seinen Ursprung zwar nicht direkt in Japan, wird aber trotzdem mit dem Land der aufgehenden Sonne verbunden. Doch wisst ihr eigentlich, wie die Tischregeln und Sitten dortzulande sind? 

Wichtig ist: Die Japaner:innen schätzen Höflichkeit. Vor allem beim Essen! So sollte man sich also vor dem nächsten Urlaub oder dem Besuch im Restaurant genauestens damit beschäftigen, wie man sich am Tisch zu benehmen hat!

(Bildquelle: © bodiaphoto – stock.adobe.com)

Angefangen mit der Begrüßung

In Japan gilt Körperkontakt in der Öffentlichkeit generell als eher unüblich. Die Japaner:innen begrüßen sich daher mit einer Verbeugung. Je nach Rang des Gegenübers unterscheidet sich diese in ihrer Tiefe und Dauer. Dabei werden die Hände auf den Oberschenkeln abgelegt und bei einer mittleren Verbeugung ein Winkel von 30 bis 40 Grad bis zu 3 Sekunden gehalten. Man sollte ebenfalls beachten, dass man nur mit dem Oberkörper nach unten geht. Die Beine bleiben hierbei gestreckt. Ist dies geschehen, wird es je nach Ort und Einladung Zeit für das Gastgeschenk. Bei Japaner:innen gilt es als eine lange Tradition, bei privaten Anlässen, aber auch bei Geschäftsessen kleine Geschenke mitzubringen. Dies kann zum Beispiel in Form von etwas Essbarem in einer aufwendigen Verpackung geschehen. Besonders beliebt ist dabei Obst.

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Weiter geht es am Tisch

Nachdem man sich begrüßt hat und am Tisch angekommen ist, wird einem traditionell ein „O-shibori“ gereicht. Dies ist ein feuchtes Tuch, mit dem die Hände gereinigt werden sollen. Üblicherweise wartet man, bis alle Personen am Tisch sitzen und das Essen auf dem Tisch steht, bevor man sich schließlich gegenseitig „Itadakimasu“ sagt, was so viel bedeutet wie „etwas zu empfangen“ oder „etwas anzunehmen“. Man drückt damit seine Dankbarkeit aus und wünscht den anderen einen guten Appetit. 

Kommen wir zum wichtigsten Part: das Essen an sich

Nach der japanischen Tradition muss beim Essen einiges beachtet werden. 

Das wichtigste zuerst: die Stäbchen. Diese nehmen in der japanischen Küche einen hohen Stellenwert ein. Demnach ist es von großer Bedeutung, im Umgang damit geübt zu sein. Fällt es einem schwer mit Stäbchen zu essen, können auch die Finger verwendet werden. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten, niemals das Essen mit den Stäbchen aufzustechen. Dies gilt bei den Japaner:innen als ein Zeichen von Tod und Trauer und wird nur verwendet, wenn eine Person verstorben ist. Außerdem ist es wichtig, nicht mit Stäbchen auf Essen oder andere Personen zu zeigen, da man sonst als unhöflich wahrgenommen wird. Da die Speisen oft in mehreren kleinen Schalen angerichtet werden, kann es schnell dazu verleiten, mit Stäbchen zu hantieren, um Essen weiterzugeben oder Schüsseln heranzuziehen. Dies gilt jedoch als weiterer Fauxpas und sollte unbedingt vermieden werden. 

Die Reihenfolge, in der man sein Essen genießt, sollte abwechslungsreich sein und immer gleichmäßig geschehen, sodass man mit jedem der Schälchen in etwa gleich fertig wird. Doch unbedingt beachten: immer den Reis bis aufs letzte Körnchen aufessen und nicht mit Sojasoße oder anderen Speisen vermischen! Anders als bei uns gilt es in der japanischen Tradition als wünschenswert und Zeichen für gutes Essen, dass man laut schmatzt und schlürft. Wenn das Essen also besonders gut schmeckt, darf man auch besonders laut essen. 

Die Getränke werden traditionell immer von seinem Gegenüber nachgeschenkt. Man selbst darf sich also nichts eingießen, sondern lediglich nur seiner Begleitperson. Wenn man also keinen Durst mehr hat, sollte man immer einen Schluck im Glas lassen, sodass nicht einfach weiter nachgeschenkt wird.

(Bildquelle: © Nyan TA– stock.adobe.com)

Nach dem Essen

Üblicherweise wartet man am Tisch, bis alle mit dem Essen fertig sind. Ist alles verspeist, ordnet man die Schälchen wieder so auf dem Tisch an, wie sie serviert wurden und beendet das Mahl mit den Worten “Gochisosama deshita”, was soviel bedeutet wie “es war ein Festmahl”. Damit bedankt man sich ein weiteres Mal und verabschiedet sich gleichermaßen. 

Bezahlt wird traditionell nie am Tisch, sondern immer an einer zentralen Kasse. Auch hier ist es wichtig zu beachten, dass Trinkgeld in Japan absolut unüblich ist. Es gilt eher als unhöflich. Um sich für den guten Service oder das schmackhafte Essen zu bedanken, reicht hierbei ein einfaches Danke, ein Nicken oder eine Verbeugung völlig aus. 

Wer diese Regeln und Sitten beachtet, wird sich bei seinem nächsten Besuch im japanischen Restaurant sicher nicht blamieren und zeigt somit den wünschenswerten Respekt den Traditionen gegenüber. 

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Autor: Sushi for Friends - Team

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